Hier habe ich eine „neue“ Technik ausprobiert, die in der Sowjetunion entwickelt wurde, um große Propagandaplakate herzustellen. Ab Mitte der 1980er-Jahre haben die Straßen-Portraitmaler in Moskau sie benutzt. Seit einigen Jahren wird sie auch im Westen bekannt.
Eigentlich wurden so seit Jahrhunderten Ölbilder nachbearbeitet, nur eben auf Leinwand. Neu ist bei dieser Technik mit „trockenem“ Pinsel, dass man mit der Ölfarbe auf Aquarellpapier malt. Das Papier sollte mindestens eine Grammatur von 250 g haben, da es das Öl aufsaugen muss. Die Farbe wird zu gleichen Teilen mit Leinöl gemischt und sehr gut in den trockenen Pinsel eingerieben, dass er auf dem Papier keine Streifen oder Striche, sondern nur Schattierungen hinterlässt, die an verwischtes Graphit oder Kohle erinnern. Man arbeitet sich stufenweise von hell zu dunkel und kann die Farbe mit einem Radiergummi wieder vom Papier nehmen, um helle Stellen oder scharfe Kanten zu erzeugen.
Kennengelernt habe ich diese Technik über das Buch „Der trockene Pinsel“ von Nadja Sasch. In Youtube gibt es Videos dazu.
Schön lichtdurchflutet. Sieht nach einem sonnigen Tag auf dem Friedhof aus 😉
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